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Häufig Fragen zu Elektroautos

Elektroautos sind auf KEINEN Fall die Rettung! Die Produktion von Batterien wird die ganze Umwelt verschmutzen. Wie kann man das unterstützen?

Offensichtlich ist das die Frage, die die Gesellschaft spaltet. Die Informationen die es zu dem Thema gibt besagen häufig das folgende: Die Herstellung der Batterie verbraucht so viel Energie, dass man mit einem Verbrennungsmotor X Jahre ökologischer fahren könnte. Außerdem ist der Abbau von Lithium, dem wichtigsten Rohstoff für die heutigen Batterien in Elektroautos, sehr umweltschädlich und fügt zum Beispiel der Atacama-Wüste in Chile und dem umliegenden Land große Schäden durch das Absinken des Grundwasserspiegels zu.

Letzteres ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen, neue Rohstoffe führen zu neuen Schäden in der Umwelt. Blickt man aber zurück auf die Anfänge bei der Gewinnung von Öl, dem Rohstoff mit dem heute jedes konventionelle Auto unterwegs ist, war es sicher nicht viel anders und auch heute gibt es nach wie vor Unglücke, die zu massiven Verschmutzung der der Umwelt führen (z.B. Deepwater Horizon). Man hat also die Wahl zwischen Pest und Cholera und somit noch keine zufriedenstellende Lösung, aber zumindest scheint das Elektroauto einen Ausweg aus dem CO2-Ausstoß zu ermöglichen und man kann so den Klimawandel zu bekämpfen.

Hierfür ist es nur natürlich wichtig, dass die Energiegewinnung aus regenerativen Energien entsteht wodurch die Produktion der Batterie auch wieder umweltverträglich gemacht werden kann. Sonst wird nämlich tatsächlich der CO2-Ausstoß nur geografisch in die Kraftwerke verschoben und aus den Städten raus bewegt (was auch schon ein Vorteil wäre).

Was ich aber mit dem obigen sagen will: Unsere heutige Batterietechnologie wurde 1991 das erste mal von Sony kommerziell eingesetzt. Das Tesla Model S kam 2012 auf den Markt. Das erste weit verbreitete Elektroauto kam also erst vor weniger als 10 Jahren auf dem Markt, die Batterien dafür vor weniger als 30 Jahren. Wir befinden uns hier noch absolut am Anfang von Elektroautos. Insbesondere wenn man in Betracht zieht, dass Carl Benz im Jahr 1888 (vor über 100 Jahren) den ersten "Motorwagen" anmeldete. Damals hat man vermutlich auch vom Pferd herab über das neue Fortbewegungsmittel gelacht und sich nur gefragt, wieso man extra Treibstoff kaufen soll wenn man doch ein Pferd einfach zum grasen auf die Weide stellen kann.

Was ist das besondere daran, ein Elektroauto zu fahren?

Wenn ich mit DriveNow irgendwo hin fahren, gehe ich gerne 5 Minuten länger um mit einem BMW i3 fahren zu können. Das Elektroauto ist in der Stadt einfach deutlich agiler wie ich finde. Einfach das Gaspedal durchzutreten und die Beschleunigung sofort zu spüren, macht einfach Spaß. Der Elektromotor kann sofort sein volles Drehmoment entfalten, das Getriebe muss nicht noch erst runter schalten da es meist eh nur einen einzigen Gang besitzt. Es fühlt sich tatsächlich so an, als wenn man mit einem Lamborghini ständig im ersten Gang durch die Stadt fährt, nur dass das Auto dabei keine Geräusche von sich gibt.

Erst wenn es dann mal schneller als die üblichen 50-70 km/h in der Stadt geht, verlieren Elektroautos die Spritzigkeit und sind im Vergleich zu einem gut motorisiertem Verbrenner langsamer. Selbst ein Tesla Model S P100D (Topmodell) wird auf der Autobahn kein Spaß gegen ein Mercedes-AMG, BMW M, Porsche oder Co. haben. Aber wenn erst mal die richtigen Sportautos kommen, wird es hier sicher auch wieder ganz anders aussehen. Bei den Zeiten von 0 auf 100 kommt jetzt ja schon kein serienmäßiger Verbrenner an einem Model S dran. Und das obwohl es eine Limousine ist. Der Porsche Taycan wird da vielleicht nicht ganz ran kommen, aber er wird sicher auf der Autobahn eine bessere Figur machen und sich generell auch schon sportlicher anfühlen.

Aber kein Sound! Elektroauto ist so emotionslos.

Ja, korrekt der Sound geht bei einem Elektroauto komplett flöten. Das futuristische Summen ist kein Ersatz für einen röhrenden V10 und sorgt eigentlich nur noch mehr dafür, dass man das Gefühl von einem digitalen Auto hat. Fernab von den Autos wo man noch die Straße spürt, die Abgase riecht und die Mechanik klimpern hört und sich einfach nur denkt, genauso so muss es sein, ich will ja auch was spüren von der Arbeit die mein Gefährt hier für mich unter Befehl meines rechten Fußes erledigt. Es ist gerade zu wie bei den Cowboys, die sich Geschwindigkeiten jenseits der 20 km/h auch nur im Einklang mit ihren Pferden im Galopp vorstellen konnte. Nur was wurde aus den Cowboys? Sie fielen dem der Technologie zum Opfer und das einzige was noch an ein Pferd erinnert, ist das Logo im Grill von ihrem Ford Mustang.

Wir erleben einen Wandel und es liegt an uns sich daran zu gewöhnen oder es zu verweigern. Ich liebe den Sound eines Verbrenners und ich liebe es bei einem 24-Stunden Rennen die Geräuschkulisse auch durch die Nacht durch wahrnehmen zu können. Mit der Formel E sehen wir jetzt aber auch, dass es anders geht. Direkt in unseren Großstädten kann plötzlich das Automobil gefiert werden, auch wenn es jetzt anders ist als in den vergangen 100 Jahren und anders als in unserer Kindheit.

... und die Reichweite ist begrenzt. Man kommt ja nicht mal 300 km weit!

Die Reichweite ist definitiv die größte Herausforderung in der Entwicklung von Elektroautos. Für viele wäre dennoch das Elektroauto heute schon eine gute Alternative, da die meisten Fahrzeuge eben nicht mehr als 100km am Tag bewegt werden. Dennoch sind wenige gewillt die Flexibilität aufzugeben, dass wenn man mal unerwartet quer durch Deutschland fahren muss, es auch tun zu können. Langstrecke ist dann nämlich doch noch die Achillesverse und selbst wenn man nur 2,3 mal im Jahr längere Strecken fährt, möchte man das dann nicht planen müssen und eine Stunde an einer Raststätte stehen damit sich das Auto wieder auflädt.

Jemand der jetzt also auf einen Elektrowagen umsteigen will, muss also mit einer gewissen Einschränkung rechnen. Zwar nimmt der Computer an Board nimmt einem in modernen Autos zwar die meiste Arbeit ab und plant die Route so, dass man mit den Stopps hinkommt, aber es ist eben eine Einschränkung. Aber so ist es eben, es gab auch mal Zeiten da haben wir unseren Müll in nur eine Tonne geschmissen, für die Umwelt gibt es jetzt gleiche viele Bunte Behälter, wo der Müll getrennt rein kommt.

Und der Fortschritt wird ja kommen! Neue Technologien wie die Feststoff-Batterien werden kommen und die Reichweite erhöhen, das Laden verkürzen und die Brandgefahr minimieren. Die Infrastruktur wird auch ausgebaut und es wird auch auf Langstrecken mehr Plätze geben, wo man das Fahrzeug laden kann!

Wie sieht die Zukunft aus? Nur noch Elektro, Hybrid, Wasserstoff oder was ganz anderes?

Tja, eine gute Frage. Wenn man das immer so wüßte. Auch wenn Autodeutschland sich durch die Regierung und allen voran Volkswagen voll auf das Elektroauto konzentrieren will, ist es nicht ausgeschlossen, dass eine andere Technologie nicht doch überlegen sein könnte. Toyota setzt zum Beispiel stark auf das Wasserstoffauto und wird, wie ich gehört habe, die Technologie im Tausch für die Entwicklung der Toyota Supra (durch BMW auf der selben Basis wie die Z4) auch an BMW zum Teil weiterreichen.

Hybrid hingegen scheint da eher eine Übergangstechnologie zu sein. Sie vereint zwar die Vorteile von einem Elektro- und einem Verbrennungsauto, aber eben auch die Nachteile. Zu der so schon schweren Batterie, kommt hier noch ein Verbrennungsmotor wodurch das Gesamtgewicht in die höhe Getrieben wird und der Energiebedarf für die Fortbewegung dauerhaft steigt.

Für mich persönlich kann ich aber auch nicht von heut auf morgen Abschied vom Verbrenner nehmen. Ich hoffe sogar, noch möglichst lange mindestens einen in meiner Garage stehen haben zu können. Nur wird das dann vermutlich irgendwann ein Oldtimer und nicht mehr mein Alltagsauto sein.

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